Aus Spass stelle ich an dieser Stelle ein dritte Mannschaft zusammen, ein unrühmlichere, eine unehrenvollere, eine schreckliche Persiflage von einem Team. Wenn all diese Spieler an einem Abend in unserem Maillot spielen würden, ich wär glaub nicht mehr Gottéron-Fan. Diese Spieler spielten aber allesamt bei Fribourg, mal kürzer, mal länger. Vermissen tut sie hier niemand. Ich erinnere mich ungern an sie, und vermiese mir vermutlich etwaige zukünftige Interviewtermine mit eben genau diesen Spielern. Schlimmer noch, jetzt da Constantin auch noch mühsame Experten verprügelt, weiss ich nicht genau, ob ich mich vor den hier aufgeführten Spielern verstecken muss. Aber Typen wie der baumhohe Yvan „Schwänu“ Aebischer vom HC Plaffeien habe ich im Eins gegen Eins Kampf noch immer geschlagen, ich wäre also gewappnet. Und nein, obwohl es fast eine gute Idee gewesen wäre, das Kabinett des Grauens besteht nicht nur aus finnischen Fails, die über die Jahre bei uns ein- und ausgingen, aber es ging noch schlimmer. Ich sage nicht, dass alle Spieler, die ich hier aufliste, wirklich schlecht waren (grundsätzlich). Es gibt sogar ex-NHLer darunter, ich sage nur, ihre Zeit bei Gottéron war…. unglücklich und kompliziert.
Ich stelle Damiano Ciaccio als Starting Goalie auf, wer erinnert sich nicht an seine 30 Minuten gegen Biel in der Saison 10/11. Danach muss ich ihn aber auswechseln, das Stadion ist schon ganz schön am Schimpfen. Als Back-Up habe ich aber auch nur eine weitere Pflaume zur Hand: Thomas Liesch kommt rein, kann das Spiel nicht retten und kriegt Eier von der Mittellinie aus durch die Beine. Gaëtan Voisard war jahrelang ein respektabler Schweizer Verteidiger, seine letzte NLA-Saison bei uns war die eine zu viel. Es gibt viele Gründe, Timo Helbling in dieser Mannschaft zu integrieren. Da wären zum Beispiel seine argen Probleme rückwärtsfahrend nicht über die eigene blaue Linie zu stolpern, oder aber sein unmögliches Verhalten, bei Unterzahl schon vor dem Bully den Gegner mit einem Stockcheck niederzustrecken und der eigenen Mannschaft als Folge davon eine doppelte Unterzahl zu bescheren. Fehlen darf auf einer solchen Liste kein Claudio Neff. Seine degoutante Lustlosigkeit ist bis heute unvergessen, und er schaffte es mal, in ein und dem selben Spiel zwei verschiedene Teamkollegen an der gegnerischen blauen Linie zu checken. Der nächste war damals derart verhasst, dass sein Nachname gut und gerne als Schimpfwort benutzt wurde: Paul Beraldo. Eine Art Todd Elik, aber in Scheisse. Der Mister fluchte in den Gängen die „fucking juniors“ an, und liess sich bei seinen mageren fünf Törchen jeweils feiern, als wäre ein neuer Gretzky geboren. Die Herren Stoffel, Tschanz und Gschwind verteidigten in den 80er im St. Léonard, die vielen Stängelis wussten sie nicht abzuwenden. Dann gabs Königstransfers, die sich als Nieten herausstellten (Ivankovic, Gustafsson, Miettinen, Tambellini), die Kurzarbeiter, welche kaum Wasser verdrängten, und so schnell wieder gingen wie sie gekommen waren und zuletzt noch die ewigen Talente, die aber sehr selten dieses angesprochene Talente zeigten. Sie allesamt sind ein Teil meines persönlichen Kabinetts des Grauens.