Kriegen Sie manchmal auch von der Swisscom eine SMS, in welcher steht, Sie hätten einen Wunsch frei, und mit etwas Glück werde die Swisscom Ihnen diesen erfüllen? Ich schreibe dann immer zurück, ich hätte einen tollen Job, eine Partnerin, die ich sehr liebe, eigentlich alles um glücklich zu sein, das einzige, was mir fehle sei ein… Gotteron-Meistertitel! Swisscom hat sich bisher nicht bei mir gemeldet. Vielleicht dieses Jahr? Fragt man die Spieler und Trainer nach dem Saisonziel, dann lautet die Antwort unisono: „Besser sein als letztes Jahr!“ Das M-Wort, im Französischen „Champion“, wird nicht in den Mund genommen. Besser als letztes Jahr wäre beispielsweise ein Qualisieg mit 10 Punkten Vorsprung, doch das hatten wir auch schon 1994, als Gotteron die Quali mit 11 Punkten Vorsprung auf Kloten beendete, und nicht „M“ wurde. Besser als letztes Jahr wäre ein Finalniederlage im letzten und entscheidenden Spiel, in der „Belle“. Aber auch das – leider – hatten wir bereits. Ich erwähne jetzt das Jahr und den Gegner nicht, weil dies sicher alte Wunden wieder aufreissen würde, bei all jenen Fans, die diese im letzten Spiel zu Hause verlorene Serie miterlebten.
Die Frage lautet also, warum nicht offen zugeben, dass man das Ziel „Meistertitel“ anvisiert? Ganz einfach: Weil es selbstverständlich ist. Gottéron hat seit ein paar Jahren die Mittel, den Trainer und das Kader, um am Ende der Saison ganz oben zu stehen. Eine ganze Stadt, ein ganzer Kanton träumt davon. Aber während wir in den letzten drei Dekaden vor allem davon träumten, ist Gottéron nun einen wichtigen Schritt weiter. Das Ziel ist klar, mann muss es nicht mehr erwähnen. Und für all jene, die sagen, Gottéron werde nie Meister, sei an dieser Stelle erwähnt: 2012 gewannen sogar die Los Angeles Kings die NHL-Meisterschaft, und der HSC Montpellier wurde französischer Fussballmeister. Für beide Traditionsclubs war es das erste Mal. Wenn das mal nicht Grund zur Hoffnung ist!
