Patrick Fasel, 30.09.2013, Gotteronblog, Freiburger Nachrichten

L3 Unten, R2, R3 Oben (5 Mal)


Goran Bezina

Am Samstag stand wieder einmal das Spiel gegen die Zerstörer aus Genf auf dem Programm. Ich ging mit dem Gedanken ans Spiel, dass Gottéron zwar knapp gewinnt, es ganz bestimmt aber zu Kampfhandlungen auf dem Eis kommen würde, und ich muss gestehen, ich wurde nicht enttäuscht. Insgeheim wünschte ich mir, Helbling würde Rivera vermöbeln, als späte Rache für all die Kopfnüsse, die dieser Chris an unseren früheren Goalie Caron verpasste, und natürlich auch für seine provokativen Äusserungen in der Presse. Ferner hoffte ich, Birbaum würde gekonnt Picard reizen, damit dieser McSorley's Mannschaft auf die Verliererstrasse bringt. Es kam ein bisschen anders, doch irgendwie habe ich mich trotzdem über eine Revanche gefreut.

Die Szene spielte sich in der vierten Minute der Verlängerung ab. Helbling, so wie er dies schon in Zug gekonnt machte, näherte sich dem Finnen Petrell von hinten und schlug diesem zwei Mal in den Nacken. Bezina, als Captain von Servette, liess sich dies nicht gefallen und forderte Helbling zu einem Mano-a-Mano auf. Helbling landete zwar die ersten zwei Treffer, doch die nächsten fünf Schläge verbuchte Bezina in Form von hyperschnellen Upper-Cuts, womit Bezina ganz klar einen Punktesieg verbuchen konnte. Helbling zeigte ungefähr so viel Gegenwehr wie man dies von einem Fight Mottet oder Brügger gegen den Bären von einem Mann Antonietti erwarten dürfte. Am Schluss lag Helbling am Boden unter dem Schiri begraben, und Bezina liess sich ganz in Manier von EA Sports NHL 14 vom Publikum "feiern". Unter tobenden franko-senslerischen "Ousez"-Rufen verliess Bezina begleitet vom einen Head-Schiri das Spielfeld Richtung Katakomben. Der Genfer Captain gewann den Fight, und ja, ganz ehrlich, es hat mich insgeheim gefreut. Bezina ist ein ehemaliger Gottéron-Spieler. Unvergessen bleibt, wie der damals 20-jährige Verteidiger Freiburg am letzten Quali-Wochenende der Spielzeit 2000/01 praktisch eigenhändig in die Playoffs schoss (Rush nach vorne und Tor in der Verlängerung gegen Langnau). Auch kann ich einfach nicht vergessen, wie Spieler wie Helbling, Chiesa und Rüfenacht in den letzten Jahren mit Zug im St.Léonard jeweils aufgetreten sind. Deswegen war ich wie gesagt sogar glücklich darüber, dass Bezina diesem bösen, bösen Helbling eine Lektion verpassen durfte. Nehmen wir mal an, Shawn Heins würde im Verlaufe der Saison zu Rappi oder Biel stossen, und würde im St.Léonard plötzlich in einen Fight gegen Helbling involviert sein... Hand aufs Herz lieber Leser, für wen wären Sie? Wusst' ichs doch…

PS: Anleitung zum Nachspielen der Bezina-Moves auf der Konsole: L3 Unten, R2, R3 Oben (5 Mal).